Was passiert, wenn der Kunde nicht mehr anruft – sondern sein AI Assistant?
Stelle dir vor, ein Kunde stellt keine Anfrage mehr über Deine Website oder Hotline – sondern sagt einfach zu seinem AI-Assistenten: „Kaufe mir eine Jeans.”
In diesem Teil 2 spricht Digitalstratege Jochen Gaßner über eine der aktuell radikalsten Entwicklungen: Was wäre, wenn Dein nächster Kunde kein Mensch, sondern eine KI ist? Kunden setzen zunehmend eigene AIs ein – von Meta über ChatGPT bis hin zu agentischen anderen Systemen, die unter anderem vollautonom Käufe tätigen.
Vom Chatbot zur persönlichen AI Assistant
Du erfährst, warum Unternehmen dringend umdenken müssen, wenn sie in Zukunft noch relevant bleiben wollen. Denn sie verlieren die Kontrolle über ihre bisherigen Kontaktpunkte.
Jetzt reinschauen und verstehen, was auf Dich zukommt – bevor Dich die AI Assistant Realität überrollt.
Kundenkontakt neu gedacht – Wenn der AI Assistant den Dialog übernimmt
Teil 2 mit Jochen Gaßner
Eine Tasse Tee mit Jochen Gaßner
In diesen 7:15 Minuten erfahren wir von Jochen Gaßner, wie sich das Spiel komplett verändert, wenn der Kunde selbst schon auf seiner Seite eine AI einsetzt – etwa durch ChatGPT oder persönliche Assistenten. Spätestens mit der agentischen AI, die im Auftrag des Kunden kommuniziert und handelt, bekommen Begriffe wie „Customer Experience“ oder „Kundenzentrierung“ eine komplett neue Bedeutung.
Neugierig?
Dann abonniere gleich unseren Kanal auf YouTube und du erfährst zuerst davon. Denn erst nach der Veröffentlichung eines Videos erscheint es in deinem Blog. Je nach momentaner Auslastung kann es durchaus einige Tage in Anspruch nehmen.
Was heißt es für deine Outsourcing-Strategie? Brauchst du überhaupt noch so viele Agenten?
Lerne uns kostenlos kennen – per Microsoft Teams oder direkt am Telefon!
Wähle dazu im Kalender die für dich passende Zeit, hinterlasse ein paar Stichpunkte für unsere Vorbereitung uns schon helfen wir dir.
Jetzt anrufen: +49 541 580543-0!

Transkript: Die neue Realität: Kunden mit AI-Assistant
Perspektivwechsel im Kundenservice: Von der eigenen AI zur AI des Kunden
Bernhard Gandolf (BG)
Du hast mir im Vorgespräch gesagt, als Unternehmen sollte ich mich darauf vorbereiten:
Wie geht mein AI Bot mit Kunden um?
Aber eigentlich sollte ich eher daran denken: Was mache ich, wenn der persönliche AI-Agent des Kunden mich kontaktiert?
Gemini wirbt ja derzeit sehr stark im Fernsehen und was bedeutet diese Verschiebung der Perspektive für Unternehmen konkret in der Praxis?
Jochen Gaßner (JG)
Ja, ich glaube, das ist eine wirklich spannende Entwicklung. Wenn man sich als Beispiel mal nur die Inbound-Kontakte im Kundenservice anschaut, dann wird heute meist über Conversational AI und Agent Assists gesprochen.
Das trifft in der Regel auf Kundenkontakte zu, die über klassische Kanäle reinkommen – also Telefon, Mail, Chat etc. – auch wenn sie vorher vielleicht über eine Suchmaschine oder eine Website gekommen sind, aber das meine ich hier nicht.
Was ich meine ist: Das Spiel verändert sich komplett, wenn der Kunde selbst schon auf seiner Seite eine AI einsetzt. Das können eine Suchmaschinen, wie ChatGPT oder persönliche Assistenten und AIs sei. Bei den Suchmaschinen, die AI nutzen, ist momentan noch besonders Perplexity zu nennen, aber die anderen holen auf.
Die klassischen Suchmaschinen bleiben natürlich wichtig – SEO und SEA, also Search Engine Optimization und Advertising, bleiben weiterhin relevant.
Aber jetzt müssen Unternehmen zusätzlich dafür sorgen, dass sie in den generierten Antworten solcher Systeme oder von ChatGPT überhaupt genannt werden.
Das bringt neue Herausforderungen im Marketing mit sich.
Plötzlich muss man also auf eine Antwortmaschine hin optimieren – oder irgendwie versuchen, sein Advertising dort hineinzubringen.
Welche erhebliche Auswirkungen haben AI Assistants auf den Kundenservice?
Wenn mein Service in diesen allgemein zugänglichen Engines nicht gefunden wird oder keine Erwähnung findet, dann bin ich raus!
Ich kann meinen Kundenservice dann nicht direkt dort beginnen lassen.
Ich kann ihn aber auch nicht direkt dort enden lassen, weil ich möglicherweise schon eine Lösung hätte – ich kann von dort nicht nahtlos an meinen internen Kundenservice oder andere Stellen übergeben.
Jetzt wird es noch spannender.
Wenn ein Benutzer in seinem Browser eingeloggt ist, oder in seinem ChatGPT-Account, oder Alexa oder Siri benutzt –
oder wie ich kürzlich: Ich habe die Meta-AI direkt innerhalb von WhatsApp bekommen –
dann haben wir plötzlich User, die eindeutig identifiziert und bis zu einem gewissen Grad sogar authentifiziert sind.
Diese kennen den Kunden, nicht das Unternehmen zwangsläufig – sondern die AI kennt ihn.
Das bedeutet, sie kann bereits im Auftrag des Kunden handeln.
Meistens geht es dann darum: „Finde das günstigste Angebot” oder „Was passt zu mir?“, etc.
Und die Antworten, die ich dann von diesen Bots bekomme, beinhalten oft schon Vorschläge zum weiteren Vorgehen:
„Soll ich dir eine Übersicht machen?“ oder „Möchtest du das vergleichen mit…?“, usw.
Neue Bedeutung: Von Customer Experience zu AI-Zentrierung
Der AI Assistant agiert also aktiv auf der Seite des Kunden.
Und jetzt folgt der nächste Schritt.
Das ist im Prinzip schon die Schlüsselstufe zur höchsten Autonomie auf Kundenseite – nämlich die Agentic AI:
Wie kann ich mir mit AI einen eigenen Agenten bauen?
Dieser Agent kennt den Kunden nicht nur, sondern er gehört ihm.
Er kann in seinem Auftrag kommunizieren und für ihn handeln.
Er kann nicht nur Einmalaufträge, sondern auch Daueraufträge übernehmen.
Der Kunde kann diesem Agenten, dieser AI, Entscheidungskompetenz übertragen.
Ab diesem Punkt bekommen Begriffe wie „Customer Experience“ oder „Kundenzentrierung“ eine komplett neue Bedeutung.
Es geht dann um „AI-Experience“ oder „AI-Zentrierung“.
In diesem Bereich, also im Kreis des Kunden spielt dann die Musik, was Kaufverhalten, Loyalität, Customer Lifetime Value usw. angeht.
Plötzlich steht die AI im Mittelpunkt, denn die muss angesprochen werden. Und das ist keine Utopie!
Wenn man etwas recherchiert, findet man bereits clevere Beispiele, was Menschen mit AI ausprobieren – zum Teil mit sehr anschaulichen Videos.
Das ist alles noch ein bisschen im Nerd-Stadium, aber es wird bald sehr nutzbar werden.
Der autonome Jeanskauf per AI Assistant
Wenn ich mir eine Jeans kaufen möchte, verschwende ich doch keine Zeit mehr damit, die passende Jeans zu suchen.
Ich weiß, welches Modell ich will, welche Größe mir passt, bis wann ich es brauche und wie viel ich maximal ausgeben will.
Damit sage ich meiner AI: „Ich will diese Jeans mit folgenden Kriterien, bis dann und dann, für diesen Preis. Hier sind meine Kreditkarteninformationen. Hier sind meine Logins zu den Apps, die ich schon nutze und wenn du willst, kannst du auch bei neuen Händlern bestellen. Mach mir dort selbst einen Account.“
Und das wird funktionieren – erste Beispiele dafür gibt es bereits.
Das heißt: Ich delegiere an meinen Assistent und das Unternehmen muss mit dieser kommunizieren.
Dafür gibt es erste technische Lösungen.
Derzeit wird MCP diskutiert – das steht für Model Context Protocol.
Das soll so funktionieren, wie ein USB-Hub für verschiedene AIs: Man steckt sie ein, und dann können sie elegant miteinander kommunizieren.
Irgendeine Lösung dieser Art wird kommen.
Fazit: Unternehmen verlieren die Hoheit über den Kontakt
Unterm Strich bedeutet das:
Heute bestimmen Unternehmen noch die Schnittstellen, über die Kunden mit ihnen in Kontakt treten, aber diese Vorherrschaft wird nach und nach verloren gehen. Unternehmen müssen lernen, sich auf dieser neuen Spielwiese zu bewegen.
BG
Das ist eine faszinierende Reise, auf die du uns da mitnimmst.
Ich fasse noch einmal kurz zusammen:
In der ersten Stufe sagst du: Wie schaffe ich es überhaupt noch, als Unternehmen in AI-gestützten Suchen sichtbar zu sein?
In der zweiten Stufe: Wie interagiere ich mit AI-Assistenten und wie dem Meta Assistant?
Und in der dritten Stufe: Es gibt bereits erste Modelle, bei denen eine agentische KI für den Kunden selbstständig Käufe tätigt.
Dein Beispiel mit der Jeans finde ich großartig – „Ich verschwende meine Lebenszeit auch nicht mehr damit, Jeans zu suchen.“ Fantastisch!
Teil 1 des Talks mit Jochen Gaßner: Wenn der Kunden-Bot zuerst anruft

Falls du den ersten Teil noch nicht gesehen hast oder dich nicht mehr so gut erinnern kannst, gelangst du gleich hier mit mit einem Klick an die richtige Stelle.
Gönn dir das Video. Falls auch deine Dienstleister Ziele verfehlen sollten. Don’t worry!
Wir von eisq helfen dir schnell und wirkungsvoll.
Mehr über Jochen Gaßner
Vernetze dich auch gerne mit ihm auf LinkedIn – spannende Perspektiven garantiert.